Naturschutz geht nur mit den Menschen
Die FDP Kreistagsfraktion wird den vom Landkreis Northeim geplanten Schutzverordnungen zur Sicherung der Natura 2000 Gebiete nicht zustimmen. Die in den Verordnungen vorgeschriebenen Maßnahmen entsprechen gerade nicht den Vorgaben der FFH-Richtlinie, die neben dem Arten- und Lebensraumschutz auch fordert, diese Maßnahmen nach den kulturellen und langfristigen Bedürfnissen der dort lebenden Menschen auszurichten.
„Hier werden ausschließlich die Wünsche der oberen Naturschutzbehörde ohne Rücksicht auf die Menschen vor Ort vorgeschrieben“, betont Dr. Christian Eberl, Kreistagsabgeordneter und umweltpolitischer Sprecher der Gruppe FDP/GfE. Die Vielzahl der Einwände der Bürger und von Anrufen der Betroffenen zeige, dass diese Art des Schutzes nicht gewünscht und auch nicht erforderlich ist, um den europäischen Vorgaben gerecht zu werden. Hierüber werde die Kreistagsgruppe der Freien Demokraten auch ein Gespräch mit Europaabgeordneten Jan-Christoph Oetjen führen, der im August den Landkreis besucht.
Neben den örtlichen und fachlichen Bedenken sieht die FDP/GfE-Kreistagsgruppe auch ein erhebliches Rechtsrisiko für den Bestand dieser Verordnungen bei zu erwartenden Klagen. Die Arbeit der Kreisverwaltung sei an dieser Stelle einfach nur miserabel und nicht tragbar. Christian Grascha, auch Kreistagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der FDP, hofft auf ein Umdenken und deutliche Korrekturen bei den Beratungen im Kreistag. „Natur- und Artenschutz kann nur nachhaltig mit den Menschen und nicht gegen sie umgesetzt werden. Der Vorschlag der Kreisverwaltung gefährdet betriebliche Existenzen von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. Zurecht wird bei der Lebensmittelproduktion mehr Regionalität verlangt. Das gelingt aber nur, wenn wir den Betrieben bei uns vor Ort eine Zukunft geben“, so Grascha.